KI-Lösungen zur besseren Gesundheitsversorgung
Die Berliner Charité und der Halbleiterhersteller Intel wollen die Nutzung von Gesundheitsdaten sowohl für das medizinische Personal als auch die Patienten verbessern. Dafür unterzeichneten beide Partner eine Absichtserklärung.
Die kürzlich vereinbarte Zusammenarbeit zwischen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Halbleiterhersteller Intel soll langfristiger Natur sein. Ziel ist es, eine digitale Umgebung für eine bessere Gesundheitsversorgung zu schaffen. Damit sollen sowohl das medizinische Personal bei der täglichen Arbeit als auch die Patienten während ihres Klinikaufenthalts unterstützt werden. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei es umso wichtiger, den Arbeitsalltag des Klinikpersonals so effizient wie möglich zu gestalten, erklärte Sonja Pierer, Geschäftsführerin Intel Germany Services GmbH.
Für ein initiales Projekt entwickelt Intel zunächst den Prototyp eines Chatbots, der den täglichen Klinikbetrieb vereinfachen soll. Er wird voraussichtlich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 als Pilot zur Verfügung stehen. Anschließend werden gemeinsam mit der Charité typische Anwendungsfälle aus verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel der Krankenversorgung oder der Forschung, entwickelt.
So könnte beispielsweise der Zugang zu spezifischen Informationen im Klinikalltag erleichtert und die Qualität der erfolgten Behandlung besser überwacht und mögliche Aktionen eingeleitet werden. Perspektivisch soll den Patienten der Zugang zu Informationen über ihren persönlichen Gesundheitszustand und Behandlungsverlauf mit Hilfe einer Reihe von Anwendungen erleichtert werden. So ist zunächst vorgesehen, die Technologie zur Überprüfung der Behandlungsqualität anhand von ärztlichen Entlassbriefen bei ausgewählten Krankheitsbildern zu nutzen.
Längerfristig ist geplant, über die Analyse von Patientendokumenten mittels RAG-Technologie (Retrieval-Augmented Generation) auch Krankheitsverläufe besser vorhersehen zu können. Die RAG-Technologie zur Verarbeitung natürlicher Sprache basiert auf einer von Intel entwickelten Umgebung und kombiniert die Stärken von abfragebasierten und generativen KI-Modellen.
Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Professor Heyo K. Kroemer, sieht in der Umsetzung von KI-Methoden ebenfalls die Chance, die Patientenversorgung und den Klinikbetrieb zu verbessern sowie die Charité für die Zukunft gut aufzustellen. Institutsübergreifende Kooperationen könnten zu ganzheitlich innovativen KI-Ansätzen führen, die letztendlich das Klinikpersonal bei der täglichen Arbeit entlasten und Patienten unterstützt.